Das Wechselmodell ist eine besondere Ausformung der gemeinsamen elterlichen Verantwortung. Beim Wechselmodell betreut und versorgt nicht nur ein Elternteil das Kind. Beide Eltern übernehmen hier die Verantwortung. Das Kind lebt also beispielsweise eine Woche bei einem Elternteil und in der nächsten Woche beim anderen Elternteil. Das Wechselmodell stellt den Gegensatz zum sogenannten Residenzmodell dar, bei welchem die Kinder hauptsächlich bei einem Elternteil leben und das andere Elternteil begrenzte Umgangszeiten von typischerweise einem Wochenende alle 14 Tage hat.
Beim Wechselmodell gibt es im Wesentlichen zwei praktizierbare Formen:
Verbreitet ist das Pendelmodell, bei dem das Kind in regelmäßigen Abständen zwischen den elterlichen Wohnungen wechselt. Oft handelt es sich dabei um eine Woche bei Mama und eine Woche bei Papa. Solange das ausgeglichene Verhältnis sichergestellt ist, können beim Wechselmodell die Tage individuell aufgeteilt werden.
Selten ist das Nestmodell, bei dem das Kind immer in derselben Wohnung lebt und die Eltern regelmäßig tauschen. Bei diesem Modell verbleibt das Kind laufend in seiner gewohnten Umgebung und ist von dem Wechsel am wenigsten beeinträchtigt. Allerdings müssen die Eltern jeweils eine Wohnung für die „kinderfreie“ Zeit vorhalten.
Ein Wechselmodell kann dann gelingen, wenn die Eltern sich verstehen. Nur wenn die Eltern sich über die Erziehung des Kindes im Großen und Ganzen einig sind und in der Lage sind, Entscheidungen für das Kind gemeinsam zu treffen, ist ein Wechselmodell überhaupt durchführbar.
Bei einem echten Wechselmodell ist kein Kindesunterhalt zu zahlen. Allerdings kann ein Ausgleichsanspruch entstehen, wenn die Eltern ein unterschiedlich hohes Einkommen haben oder ein Elternteil höhere Ausgaben hat.
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